Versicherungen
In der Schweiz gibt es nur wenige Versicherungen, die obligatorisch sind: Krankenkasse, Unfallversicherung – und, wenn du ein Auto hast, die Auto-Haftpflichtversicherung. Als sinnvoll gelten zusätzlich eine Privathaftpflicht- und eine Hausratversicherung.
Krankenkasse
Alle Menschen, die in der Schweiz leben, sind verpflichtet, sich gegen Krankheit zu versichern. Es gibt viele verschiedene Krankenkassen, welche die Krankenversicherung anbieten. Sie sind unterschiedlich teuer, müssen aber alle die gleichen, gesetzlich geregelten Leistungen bezahlen. Deshalb lohnt es sich, dass du eine günstige Krankenkasse wählst, wenn du wenig Geld hast. Du kannst die Krankenkassenprämien anschauen und unter priminfo.ch vergleichen. Wie das Krankenversicherungssystem in der Schweiz im Detail funktioniert, kannst du ebenfalls unter priminfo.ch nachlesen. Gut ist auch, Bekannte, Arbeitskolleg:innen und Freund:innen zu fragen, die Erfahrung damit haben. Wichtig: Wenn du wenig Geld verdienst, dann kläre ab, ob du Anrecht auf Prämienverbilligungen hast (siehe Links).
Unfallversicherung
Schon wenn du nur eine Stunde arbeitest und angestellt bist, bist du gegen Arbeitsunfälle versichert. Wenn du mehr als acht Stunden in der Woche bei einer Arbeitgeberin angestellt bist, bist du auch gegen Nichtbetriebsunfall, also gegen Unfälle in der Freizeit, versichert.
Arbeitest du weniger als acht Stunden in der Woche, musst du dich bei deiner Krankenversicherung gegen Unfall versichern. Du kannst dies auf dem Anmeldeformular ankreuzen oder der Krankenkasse einfach melden, wenn du dich neu gegen Unfall versichern lassen musst oder wenn eine solche Versicherung nicht mehr nötig ist.
Autoversicherung
Wer in der Schweiz ein Auto anmelden will, muss eine Auto-Haftpflichtversicherung abschliessen. Diese zahlt Schäden, die du mit deinem Auto anrichten könntest – an fremden Fahrzeugen, Gebäuden oder auch, wenn du jemanden verletzt (abzüglich Selbstbehalt von ca. 200-500 Franken). Das Gleiche gilt für Motorräder. Diese Versicherung zahlt keine Schäden am eigenen Fahrzeug.
Auch Autoversicherungen gibt es verschiedene – sie unterscheiden sich in den Kosten (Prämienhöhe, Bonus-Malus-System, Kosten je nach Nationalität, verlangte Rückzahlungen bei grob fahrlässig verursachten Unfällen etc. Grob fahrlässig verursachte Unfälle sind solche, bei denen man selbst schuld ist, weil man nicht genug Sorge gegeben hat, etwa weil man zu viel Alkohol getrunken hat). Die Leistungen sind bei allen Gesellschaften ähnlich.
Achtung: Obligatorisch ist nur die Auto-Haftpflichtversicherung. Eine Kaskoversicherung ist freiwillig. Die Kaskoversicherung übernimmt Unfallschäden am eigenen Auto. Unter comparis.ch gibts Angebote diverser grosser Autoversicherer:innen.
Privathaftpflicht-Versicherung
Wenn du einer anderen Person einen Schaden zufügst, zahlt deine PrivathaftpflichtVersicherung den Schaden (abzüglich Selbstbehalt von meist ca. 200 Franken). Etwa, wenn du dich auf die Brille deiner Freundin setzt, mit einem Wasserschaden die teuren Kleider deiner Nachbarin ruinierst oder mit dem Velo jemanden verletzt. Bei grober Fahrlässigkeit (siehe Autoversicherung) kann die Versicherung die Leistungen kürzen. Achtung: Wenn Schädigerin und Geschädigte im gleichen Haushalt wohnen, zahlt die Privathaftpflichtversicherung nicht.
Viele Vermieter:innen verlangen eine Mieterhaftpflicht. In Basel-Stadt ist diese Versicherung obligatorisch. Die Mieterhaftpflicht ist in der normalen Privathaftpflicht-Versicherung eingeschlossen, kann aber auch einzeln, z.B. beim Mieterverband, abgeschlossen werden (siehe 6 Wohnen).
Die Privathaftpflicht- wird oft kombiniert mit der Hausrat-Versicherung. Wenn es im Haus zu einem Schaden kommt (zum Beispiel durch Feuer) oder wenn jemand einbricht, sind deine eigenen Dinge (Möbel, Kleider, Schmuck etc.) versichert. Und meist ist auch ein Diebstahl ausser Haus bis zu einer gewissen Summe versichert.
Links
- Prämienverbilligungen: Basel-Stadt, Baselland und andere Kantone
- Höhe der Prämienverbilligung in Baselland
- Gesundheitswegweiser Schweiz